Zunächst einmal habe ich mir das Cour
Royale von Tiébélé genauer angesehen. ...natürlich mit einem
Führer. Obwohl es angenehm ländlich ist, hat der Tourismus Einzug
gehalten: Eintritt 2000 CFA, Führer 4000 CFA, Parkwächter 500 CFA.
Aber dadurch habe ich mich nicht
negativ beeinflussen lassen. Das ist halt so in Afrika, überall, wo
Haltepunkte, Kontrollen, Interessantes ist, schwirren sie wie die
Fliegen um Dich herum. Das muss man halt akzeptieren und nicht so
negativ sehen...der Islam sieht das sowieso ganz anders.
Danach hatte ich einen sehr angenehmen
Abend.
Bei der Führung durch einen
sympathischen jungen Mann, der sicher sein Geld wert war, habe ich
mit meinen rudimentären Französischkenntnissen mitbekommen, dass
die Siedlung aus 125 Gebäuden besteht, die alle in ihrer eigenen
Bemalung Unikate sind und bestimmte Bedeutungen haben. Ein Mann muss
für jede seiner manchmal zahlreichen Frauen ein Gebäude aus
mindestens drei Rundhütten (Salon, Chambre, kuisin) bauen.
Eingang eines Gebäudekomplexes
Der Eingang und jeweils der Übergang
zum nächsten Zimmer ähnelt dem Eingang zu einem Iglu (Kriechgang)
Dann gibt es noch einige Lagerhütten,
etc.
Kücheneinrichtung
Nach dem Rundgang habe ich mich auf die
Veranda einer Bar direkt an der zentralen Kreuzung zu vier
Einheimischen gesetzt und Bier getrunken. Alle möglichen Leute kamen
nacheinander und begrüssten uns . Irgendwie kam es mir so vor, als
wenn einige Frauen/Mädchen präsentiert wurden, aber ich bin nicht
darauf eingegangen.
Nach Anbruch der Dunkelheit gab es dann
Essen in einem „Hotel“ und leider kein Fussball. Zwei
Fernsehmöglichkeiten im Ort bieten natürlich Real Madrid und nicht
Borussia Dortmund. Im Hotel wurde mir doch tatsächlich als Getränk
nur Bier angeboten, alkoholfreie Getränke Fehlanzeige. Ich hab dann
schliesslich mein Tonic aus dem Auto geholt. Essen gab es auch nicht,
wie ich zwei Stunden vorher bestellt hatte. Kous-Kous mit Gemüse und
Huhn. Poulet ist halt nicht da. Anderes Essen gibt es sowieso nicht.
Aber auch nur mit Gemüse zusammen hat es hervorragend geschmeckt.
Der Bierkonsum in Burkina Faso ist im
Gegensatz zu den bisher von mir besuchten Staaten, in denen man
heimlich Bier trank und die Flasche oder Dose abdeckte,
vorherrschend. Alle Männer trinken Bier und entsprechend ist die
Auswahl in der Alimentation und günstig der Preis. Heute schwärmte
einer von einer Mass auf dem Oktoberfest.
Die Welt ist klein! Als ich im Ort auf
der Veranda saß, sprach mich ein englisch sprechender Einheimischer
an. Er erzählte mir, dass noch zwei Deutsche im zweiten Hotel
angekommen wären. Er beschrieb mir das komplette Programm der Beiden
im Ort. Anscheinend weiss hier jeder alles – Buschtrommeln sind
wohl immer noch aktiv ;-). Also machte ich mich nach dem Abendessen
zu einem Spaziergang in dunkler Nacht auf und fand Verena aus dem
Sauerland und Torben aus Köln in einer Auberge weiter unten vor, die
in Ouaga angekommen waren und nun einen Ausflug hierher unternahmen.
Sie wollen auch noch zwei Wochen nach Ghana und vielleicht treffe ich
sie dort auch noch mal wieder. Wir verbrachten den Abend bei einem
Bier und ein paar Tänzen, die von Einheimischen vorgeführt wurden.
Danach habe ich noch einen Absacker in
der Bar am Strassenrand gegenüber getrunken, ein wenig mit dem und
dem (tausend Namen, die ich nicht behalten kann) geklönt und bin
dann Schlafen gegangen.
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