14.12.2012

Angekommen in Mali


Auf dem Weg nach Bobo und zu den Cascade de Karfiga und den Sindou Peaks

Zunächst starte ich am Morgen einen Ausflug zur Stadt Koudougou, die eine bemerkenswerte Mosche und einen beeindruckenden Markt haben soll. Das Unternehmen ist eine Enttäuschung.

Entlang der Strecke nach Bobo eines der typischen BF- Dörfer

schwer zu erkennen: unzählige Rechteckhütten und Rundspeicher.
Am Abend, kurz vor Sonnenuntergang erreiche ich die Felsen von Koro, wo ich übernachte. Natürlich – wie üblich – umgeben von Kindern des nahen Dorfes.

Verhandlungen mit Dorfältesten führen zu einem Entgelt von 2000 CFA für Übernachtung und Besichtigung der Felsenlandschaft, für die laut lonely planet ein Entgelt von 1000 CFA erforderlich ist. Wieder ist die Stimmung entspannt, unaufdringlich und angenehm, wenn man davon absieht, dass man in der Natur hier nur selten allein ist. Aber das betrifft ganz Westafrika.
Nach dem Abendessen wurde es dann richtig angenehm. Fünf Kinder blieben in der Dunkelheit bei mir. Da von dem Reis mit Gemüsemischung noch reichlich übrig war, holte ich in meiner Unkenntnis.zwei Löffel, damit der Rest aus dem Topf gegessen werden konnte. Die flogen durch die Gegend, da ja hier jeder mit der Hand in den Topf greift. Ich habe es aber dann tatsächlich geschafft, dass Omar den Topf nahm und mit dem Löffel den Rest verteilte. Auch von dem Wasser verteilte ich die Hälfte in eine andere Flasche und diese wurde herumgereicht. Die Kinder bedankten sich artig und gingen dann später. Ach so...zum Nachtisch gab es noch Erdnüsse, die von einer Bäuerin aus dem Dorf mitgegeben wurden.
Mein Freund Watara Orokia – einer von den Kleinen, er ist der Auffälligste und spricht tatsächlich gut französisch und etwas englisch – hat immer für Ordnung gesorgt und an die anderen verteilt.

Die Cascade de Karfiga und die Sindou Peaks werde ich morgen früh in Angriff nehmen.


13.12.

Heute Morgen wird mir bewusst, dass wir uns mitten im Advent befinden. Schwer verständlich bei mittags 42°C . Ich wünsche allen zu Hause eine ruhige und fröhliche Adventszeit und trinkt einen Glühwein auf mein Wohl. ;-). Im Auto habe ich noch ein Tetrapack Glühwein gefunden. Das wird heilig Abend geköpft. Egal bei welcher Temperatur.

Nach einem Morgengang durch die Felsen und das Dorf Koro geht es dann zu Cascade de Karfiga und den Sindou Peaks.
Vorher sehen die Kinder auf ihrem Schulweg noch mal vorbei.

Die Fahrt nach Banfora gestaltet sich sehr schwierig und zeitraubend, weil ich auf den Rat eines Einheimischen den kürzeren, direkten Weg von angeblich 8 km nehme. Aus den 8 km werden über 80 km und vier Stunden. Ich lande schliesslich mitten in der Landschaft in einer unübersehbaren Anordnung von Flüchtlingsbehausungen aus Plastik und Zelten. Zum Schluss führt mich ein Motorradfahrer aus dem Gewirr auf eine einigermassen brauchbare Piste und ich erreiche nach einer weiteren Stunde Banfora und die Cascaden, wo ich verdientermassen ein wohltuendes Bad nehme. Alles natürlich wieder gegen Bazahlung von 1000 CFA für die Gemeindekasse und 300 CFA für den Parkwächter.
Danach fahre ich über Bobo zur Grenze nach Koloko, wo ich im dunkeln ankomme und sowohl auf BF-Seite, als auch auf Mali-Seite wieder mal eine bemerkenswert freundliche, entspannte und unterhaltsame Abfertigung erlebe. Wie überall sind drei Stationen zu durchlaufen: Douan, Gendarmerie, Polic. Auch hier, wie überall werde ich von einem Beamten an den Wartenden vorbeigeführt und bevorzugt behandelt.
Ein Offizier, der sich schon auf der Veranda ins Bett gelegt hatte, räumt sein Lager, fordert mich auf, darauf Platz zu nehmen und hält mir die Taschenlampe, damit ich die Fiche (Kontroll- und Anmeldebogen) ausfüllen kann. Wir unterhalten uns noch ein Weilchen und dann geht es weiter zum Zoll. Eigenartiger Weise wird jetzt von einem jungen Beamten, dem ich beim Ausfüllen helfe, das kostenlose Carnet akzeptiert. Auf dem Hinweg musste ich ein Laisset de Passage kostenpflichtig erwerben. Afrika wirst Du nie verstehen.

Das Visum für Mali bekommt man hier bei der Einreise mit einer Gültigkeit von einem Monat für 15.000 CFA.

Nach der Grenze suche ich einen Platz etwas abseits der Strasse auf und lege mich dort schlafen.

14.12.
Die Fahrt geht nun 300 km weiter nach Bamako, wo ich wieder im Hotel Bamako Plage meinen Standplatz haben werde. An der Grenze erzählten mir die Beamten, dass Bamko und der Süden von Mali absolut sicher wäre. Vielleicht klappt es diesmal mit einem Ausflug auf dem Niger. Schaun wir mal. Grüße aus der Sonne Afrikas in den Schnee.


Angekommen in Bamako miete ich mich wieder im gut bewachten Hotel Bamako Plage gegenüber der Stadt ein. Hier habe ich einen Camp-platz für das Auto, Pool, Dusche, WC Hotelservice und ausgezeichnetes Internet-Netz inklusive.

Da heute Freitag ist, steht die wöchentliche, weltbekannte Musiknacht in Bamako bevor. Ich habe mir einen Begleiter mit eigenem Auto angeheuert, der mich durch verschiedene Musiklokale (Bla Bla Bar, Colombo, Savana, etc.) führen und anschliessend wieder ins Hotel bringen wird. Wir haben uns für 21.00 Uhr verabredet und werden dann den Streifzug starten. Ich berichte morgen, vielleicht nach einer Pirogenfahrt auf dem Niger..