20.06.2013

Donnerstag 20.Juni – Nouadhibou – km 5.851



Eigentlich wollte ich ja nochmal in Westsahara übernachten und am Morgen die Grenze zu Mauretanien passieren, aber die Fahrt war öde und nirgendwo hat mich ein Platz zur Übernachtung eingeladen.



Unterwegs ausser ein paar Geisterstädten nichts. Der König hatte sie errichten und besiedeln lassen, um seinerzeit dafür zu sorgen, dass bei einer Volksabstimmung Westsahara die Angliederung an Marokko wünschte.

Bald naht aber auch schon die Grenze und ich dachte, besser heute am Spätnachmittag als morgen am Freitag – Tag des Gebetes -. Die Grenzabfertigung ist rekordverdächtig: Marokko und Mauretanien in 2 Stunden. Von hier  fahre ich auch schon entlang Bahnlinie zur Rechten und Lagune zur Linken nach Nouadhibou.


Wieder überrascht mich die Freundlichkeit der Mauretanier.


In Nouadhibou fahre ich – wie schon vorher - zunächst zum Camping Abba, bin dann aber so enttäuscht von dem verdreckten Hinterhof ohne jeden Service, dass ich schnell wieder das Weite suche.
Nach einem leckeren Abendessen beim Spanier finde ich dann einen sauberen und ansprechenden Hof-Campingplatz bei Ali. Wie sich später herausstellen sollte jedoch ohne Wasser, aber das habe ich ja sozusagen an Bord meiner "Luxusvilla"




(Sowohl die GPS-Koordinaten vom Spanier als auch von Ali können bei Bedarf geliefert werden)
Hier in Mauretanien muss ich die Uhr wieder 1 Stunde zurückstellen.
Zum Schluss mache ich noch einen Abendspaziergang um den Block und lande im jährlichen Kultur-Festival von Nouadhibou.

Mittwoch 19.Juni – Aicha & Marlene – km 5.851



Ich sitze 200 km vor Dakhla an der Steilküste des Atlantiks und vergnüge mich mit Aicha und Marlene bei einer grossen Tasse Espresso



 Aicha ist die Erdbeermarmelade und Marlene der Honig, die ich im Marjan gekauft habe. Beide, wie hier üblich, sehr süß. Ein kleiner Junge hat mir dazu das leckere – noch warme – Baguette geholt.

Die Fahrt heute hierher verlief ohne besondere Ereignisse. Wie immer schnurgerade Strasse mit wenig Verkehr und an den Seiten Dünen oder karger steiniger Boden. Zunächst Richtung Tarfaya komme ich am Abzweig zum Camping Le Roi Bedouin (N 27° 27,717', W 13° 03,115'), der als Treffpunkt für Westafrikafahrer beschrieben wird, vorbei.



Ich fahre die 10 km von der Strasse ab und schau mir die saubere, ansprechende Anlage an. Wie so oft sieht man zunächst nur Einöde und dann tut sich plötzlich ein grünes „Erdloch“ auf.

Hier ist man ungestört und weg von der Strasse und kann sich in Sand und Dünen austoben. Das Foto zeigt, was sonst noch möglich ist. Da aber sonst keine Besucher da sind, fahre ich wieder zurück und weiter über die Grenze zur Westsahara.

In Laayoune (El-Aioun) fülle ich die beiden Tanks des Nissan für 58 Cent pro Liter auf. Dromedare sollen ja auch viel Flüssigkeit aufnehmen können ;-).

an der Tankstelle
Auf der „Stadtautobahn“ auswärts waren die Strassenarbeiter mit Sandkastenspielen beschäftigt. Der starke Wind treibt hier die Dünen immer wieder auf die Strasse.

Ein Radlader schaufelte den Sand von der Luv-Seite der Strasse nach Lee und zwei Raupen schoben den Sand in den Dünen hin und her.

Ich glaube nicht, dass dieser Kampf gegen die Dünen zu gewinnen ist. Ich habe schon die eine oder andere Teerstrasse hier gesehen, die den Dünen überlassen wurde.

Hinter Boujdour führt die gute Strasse immer wieder mal dicht ans Meer und erlaubt schöne Ausblicke von den Steilabbrüchen.



Etwas weiter, als die Strasse weiter innen verläuft, nehme ich eine Piste und bin kurz darauf verschwunden in einer Senke, fahre um einen Höhenzug und habe einen Übernachtungsplatz mit Aussicht auf das Meer.

Ich bin diese Strecke ja schon wiederholt gefahren, muss aber immer wieder feststellen, dass sie trotz der guten Asphaltstrasse doch mehr Zeit als geplant beansprucht. Immerhin sind es von Agadir bis zur mauretanischen Grenze ca 1.400 km.