22.11.2012


Zunächst einmal habe ich mir das Cour Royale von Tiébélé genauer angesehen. ...natürlich mit einem Führer. Obwohl es angenehm ländlich ist, hat der Tourismus Einzug gehalten: Eintritt 2000 CFA, Führer 4000 CFA, Parkwächter 500 CFA.
Aber dadurch habe ich mich nicht negativ beeinflussen lassen. Das ist halt so in Afrika, überall, wo Haltepunkte, Kontrollen, Interessantes ist, schwirren sie wie die Fliegen um Dich herum. Das muss man halt akzeptieren und nicht so negativ sehen...der Islam sieht das sowieso ganz anders.
Danach hatte ich einen sehr angenehmen Abend.
Bei der Führung durch einen sympathischen jungen Mann, der sicher sein Geld wert war, habe ich mit meinen rudimentären Französischkenntnissen mitbekommen, dass die Siedlung aus 125 Gebäuden besteht, die alle in ihrer eigenen Bemalung Unikate sind und bestimmte Bedeutungen haben. Ein Mann muss für jede seiner manchmal zahlreichen Frauen ein Gebäude aus mindestens drei Rundhütten (Salon, Chambre, kuisin) bauen.
Eingang eines Gebäudekomplexes

Der Eingang und jeweils der Übergang zum nächsten Zimmer ähnelt dem Eingang zu einem Iglu (Kriechgang)
Dann gibt es noch einige Lagerhütten, etc.

Kücheneinrichtung

Nach dem Rundgang habe ich mich auf die Veranda einer Bar direkt an der zentralen Kreuzung zu vier Einheimischen gesetzt und Bier getrunken. Alle möglichen Leute kamen nacheinander und begrüssten uns . Irgendwie kam es mir so vor, als wenn einige Frauen/Mädchen präsentiert wurden, aber ich bin nicht darauf eingegangen.
Nach Anbruch der Dunkelheit gab es dann Essen in einem „Hotel“ und leider kein Fussball. Zwei Fernsehmöglichkeiten im Ort bieten natürlich Real Madrid und nicht Borussia Dortmund. Im Hotel wurde mir doch tatsächlich als Getränk nur Bier angeboten, alkoholfreie Getränke Fehlanzeige. Ich hab dann schliesslich mein Tonic aus dem Auto geholt. Essen gab es auch nicht, wie ich zwei Stunden vorher bestellt hatte. Kous-Kous mit Gemüse und Huhn. Poulet ist halt nicht da. Anderes Essen gibt es sowieso nicht. Aber auch nur mit Gemüse zusammen hat es hervorragend geschmeckt.
Der Bierkonsum in Burkina Faso ist im Gegensatz zu den bisher von mir besuchten Staaten, in denen man heimlich Bier trank und die Flasche oder Dose abdeckte, vorherrschend. Alle Männer trinken Bier und entsprechend ist die Auswahl in der Alimentation und günstig der Preis. Heute schwärmte einer von einer Mass auf dem Oktoberfest.
Die Welt ist klein! Als ich im Ort auf der Veranda saß, sprach mich ein englisch sprechender Einheimischer an. Er erzählte mir, dass noch zwei Deutsche im zweiten Hotel angekommen wären. Er beschrieb mir das komplette Programm der Beiden im Ort. Anscheinend weiss hier jeder alles – Buschtrommeln sind wohl immer noch aktiv ;-). Also machte ich mich nach dem Abendessen zu einem Spaziergang in dunkler Nacht auf und fand Verena aus dem Sauerland und Torben aus Köln in einer Auberge weiter unten vor, die in Ouaga angekommen waren und nun einen Ausflug hierher unternahmen. Sie wollen auch noch zwei Wochen nach Ghana und vielleicht treffe ich sie dort auch noch mal wieder. Wir verbrachten den Abend bei einem Bier und ein paar Tänzen, die von Einheimischen vorgeführt wurden.

Danach habe ich noch einen Absacker in der Bar am Strassenrand gegenüber getrunken, ein wenig mit dem und dem (tausend Namen, die ich nicht behalten kann) geklönt und bin dann Schlafen gegangen.