Auf dem Weg nach
Bobo und zu den Cascade de Karfiga und den Sindou Peaks
Zunächst starte
ich am Morgen einen Ausflug zur Stadt Koudougou, die eine
bemerkenswerte Mosche und einen beeindruckenden Markt haben soll. Das
Unternehmen ist eine Enttäuschung.
Entlang der
Strecke nach Bobo eines der typischen BF- Dörfer
schwer zu
erkennen: unzählige Rechteckhütten und Rundspeicher.
Am Abend, kurz
vor Sonnenuntergang erreiche ich die Felsen von Koro, wo ich
übernachte. Natürlich – wie üblich – umgeben von Kindern des
nahen Dorfes.
Verhandlungen
mit Dorfältesten führen zu einem Entgelt von 2000 CFA für
Übernachtung und Besichtigung der Felsenlandschaft, für die laut
lonely planet ein Entgelt von 1000 CFA erforderlich ist. Wieder ist
die Stimmung entspannt, unaufdringlich und angenehm, wenn man davon
absieht, dass man in der Natur hier nur selten allein ist. Aber das
betrifft ganz Westafrika.
Nach dem
Abendessen wurde es dann richtig angenehm. Fünf Kinder blieben in
der Dunkelheit bei mir. Da von dem Reis mit Gemüsemischung noch
reichlich übrig war, holte ich in meiner Unkenntnis.zwei Löffel,
damit der Rest aus dem Topf gegessen werden konnte. Die flogen durch
die Gegend, da ja hier jeder mit der Hand in den Topf greift. Ich
habe es aber dann tatsächlich geschafft, dass Omar den Topf nahm und
mit dem Löffel den Rest verteilte. Auch von dem Wasser verteilte ich
die Hälfte in eine andere Flasche und diese wurde herumgereicht. Die
Kinder bedankten sich artig und gingen dann später. Ach so...zum
Nachtisch gab es noch Erdnüsse, die von einer Bäuerin aus dem Dorf
mitgegeben wurden.
Mein Freund
Watara Orokia – einer von den Kleinen, er ist der Auffälligste und
spricht tatsächlich gut französisch und etwas englisch – hat
immer für Ordnung gesorgt und an die anderen verteilt.
Die Cascade de
Karfiga und die Sindou Peaks werde ich morgen früh in Angriff
nehmen.
13.12.
Heute Morgen
wird mir bewusst, dass wir uns mitten im Advent befinden. Schwer
verständlich bei mittags 42°C . Ich wünsche allen zu Hause eine
ruhige und fröhliche Adventszeit und trinkt einen Glühwein auf mein
Wohl. ;-). Im Auto habe ich noch ein Tetrapack Glühwein gefunden.
Das wird heilig Abend geköpft. Egal bei welcher Temperatur.
Nach einem
Morgengang durch die Felsen und das Dorf Koro geht es dann zu Cascade
de Karfiga und den Sindou Peaks.
Vorher sehen die
Kinder auf ihrem Schulweg noch mal vorbei.
Die Fahrt nach
Banfora gestaltet sich sehr schwierig und zeitraubend, weil ich auf
den Rat eines Einheimischen den kürzeren, direkten Weg von angeblich
8 km nehme. Aus den 8 km werden über 80 km und vier Stunden. Ich
lande schliesslich mitten in der Landschaft in einer unübersehbaren
Anordnung von Flüchtlingsbehausungen aus Plastik und Zelten. Zum
Schluss führt mich ein Motorradfahrer aus dem Gewirr auf eine
einigermassen brauchbare Piste und ich erreiche nach einer weiteren
Stunde Banfora und die Cascaden, wo ich verdientermassen ein
wohltuendes Bad nehme. Alles natürlich wieder gegen Bazahlung von
1000 CFA für die Gemeindekasse und 300 CFA für den Parkwächter.
Danach fahre ich
über Bobo zur Grenze nach Koloko, wo ich im dunkeln ankomme und
sowohl auf BF-Seite, als auch auf Mali-Seite wieder mal eine
bemerkenswert freundliche, entspannte und unterhaltsame Abfertigung
erlebe. Wie überall sind drei Stationen zu durchlaufen: Douan,
Gendarmerie, Polic. Auch hier, wie überall werde ich von einem
Beamten an den Wartenden vorbeigeführt und bevorzugt behandelt.
Ein Offizier,
der sich schon auf der Veranda ins Bett gelegt hatte, räumt sein
Lager, fordert mich auf, darauf Platz zu nehmen und hält mir die
Taschenlampe, damit ich die Fiche (Kontroll- und Anmeldebogen)
ausfüllen kann. Wir unterhalten uns noch ein Weilchen und dann geht
es weiter zum Zoll. Eigenartiger Weise wird jetzt von einem jungen
Beamten, dem ich beim Ausfüllen helfe, das kostenlose Carnet
akzeptiert. Auf dem Hinweg musste ich ein Laisset de Passage
kostenpflichtig erwerben. Afrika wirst Du nie verstehen.
Das Visum für
Mali bekommt man hier bei der Einreise mit einer Gültigkeit von
einem Monat für 15.000 CFA.
Nach der Grenze
suche ich einen Platz etwas abseits der Strasse auf und lege mich
dort schlafen.
14.12.
Die Fahrt geht
nun 300 km weiter nach Bamako, wo ich wieder im Hotel Bamako Plage
meinen Standplatz haben werde. An der Grenze erzählten mir die
Beamten, dass Bamko und der Süden von Mali absolut sicher wäre.
Vielleicht klappt es diesmal mit einem Ausflug auf dem Niger. Schaun
wir mal. Grüße aus der Sonne Afrikas in den Schnee.
Angekommen in
Bamako miete ich mich wieder im gut bewachten Hotel Bamako Plage
gegenüber der Stadt ein. Hier habe ich einen Camp-platz für das
Auto, Pool, Dusche, WC Hotelservice und ausgezeichnetes Internet-Netz
inklusive.
Da heute Freitag
ist, steht die wöchentliche, weltbekannte Musiknacht in Bamako
bevor. Ich habe mir einen Begleiter mit eigenem Auto angeheuert, der
mich durch verschiedene Musiklokale (Bla Bla Bar, Colombo, Savana,
etc.) führen und anschliessend wieder ins Hotel bringen wird. Wir
haben uns für 21.00 Uhr verabredet und werden dann den Streifzug
starten. Ich berichte morgen, vielleicht nach einer Pirogenfahrt auf
dem Niger..
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