Heute klappt es mit dem Frühstart. Auf
relativ leeren Strassen passiere ich gegen 6:00 Uhr morgens
Barcelona, und fahre entlang der Costa Daurada
über Tarragona, Valencia, Alicante an
der Costa Blanca die Mittelmeerküste entlang. Überhaupt sind die
Strassen ziemlich leer. Ich werde dazu noch ein paar Bemerkungen
machen. Eigentlich ist die Tour ziemlich langweilig. Die N 340 und A7
ist im Gegensatz zur AP7 kostenfrei und meist autobahnähnlich
ausgebaut. Teilweise laufen die drei Strassen parallel, teilweise
geht die N340 aber auch in der A7 auf. Alle Strassen sind in
ausgezeichnetem Zustand und lassen keine Wünsche offen.
Kurz vor Alicante begegne ich dann
einem alten Wahrzeichen.
Der Stier stand schon vor fast 50
Jahren hier, als ich mit ein paar Klassenkameraden zur Costa del Sol
fuhr.
So erreiche ich schliesslich nach
entspannter Fahrt bei herrlichem Sonnenschein Aguilas an der Costa
Calida. In einer abgelegenen Bucht mit Blick auf die Stadt schlage
ich gegen 17:00 Uhr mein Lager auf.
Während der Zubereitung zum Abendessen
halte ich ein Schwätzchen mit einem älteren Spanier und kann meine
frisch bei der VHS erworbenen dürftigen Spanisch“Kenntnisse“
anwenden.
Danach verabschiedet sich der Spanier
winkend und fährt davon. (Schien wohl kein Fussballfan zu sein, denn
mit Dortmund konnte er nichts anfangen, obwohl er mal in Cologne war)
Morgen werde ich dann die restlichen
Kilometer bis zu meinem Zwischenstopp bei einem Bekannten in Malaga
zurücklegen. Ich bin ja gespannt, ob die Guardia Civil heute Nacht
hier in Spanien auch so gewissenhaft Streife geht.
Gedanken zur Strassensituation:
Bei langen Alleinfahrten gehen einem
viele Gedanken durch den Kopf. Mich beschäftigte plötzlich die
Strassensituation hier an der Ostküste. Ich bin kein Fachmann und
habe nur einen kleinen Ausschnitt der spanischen Strassen erlebt. Was
ich heute gesehen habe, war alles in ausgezeichnetem Zustand, aber
ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Spanien unnötig
viel in die Strasseninfrastruktur investiert. Kann das mit ein Grund
für die hohe Verschuldung sein?
Was ich vorgefunden habe ist purer
Luxus. Am Donnerstag um 16:30 Uhr erlebe ich folgende Situation:
Ich fahre auf der Autobahn A7 bei
mässigem Verkehr etwas weiter im Inneren. Dann entschliesse ich
mich, zur Küste zu fahren und suche mir – nach meiner Karte - eine
einfache Nebenstrasse. Über ein Autobahnkreuz mit allen Schikanen
werde ich auf diese Strasse Richtung Mazarron geleitet und finde
dabei eine vierspurige kreuzungsfreie Trasse mit Autobahnauf- und
-abfahrten vor. Auf der 22 km lange Strecke sehe ich 4-5 Autos.
Die 35 km von Mazzaron bis Aguilas
leiste ich mir für 4,30 € die AP7. Diese führt in dem bergigen
Abschnitt direkt an der Küste durch einige ausgezeichnet ausgebaute
Tunnel mit vielen Brückenbauten teils sechsspurig
ihren Weg und ist mit mehreren
Raststätten inkl. Riesiger Tankanlagen etc. ausgestattet.
Auf der ganzen Strecke werde ich von
keinem Auto überholt und fahre selbst an einem einzigen LKW vorbei.
An der Mautstelle begegne ich dann zwei LKW's. Ob die das alles von
unseren paar € bezahlen können?
Wenn man genau hinsieht, entdeckt man
überall hier neue kreuzungsfreie Trassen in ausgezeichneter
Ausführung, die jedoch nur wenig befahren werden. Wer kann sich so
etwas leisten? Spanien doch eigentlich nicht !?
Schön ist es allerdings, so fahren zu
dürfen...mein Ausgleich für Afrika ;-)
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